Marzena Hochman machte auch in Niederndodeleben eine gute Partie. Sie stand in den Schlusssekunden im Zentrum einer Schiedsrichterentscheidung, die den Görlitzer Trainer sehr ärgerte.
Die Oberliga-Handballerinnen hadern in Niederndodeleben mit den Schiris. Das Spiel eskaliert in der Schlussminute.
Was für eine bittere Niederlage: Die Görlitzer Handballerinnen waren beim TSV Niederndodeleben nach einer starken Partie in der Schlussminute dem Sieg nahe, gingen aber am Ende ganz leer aus. Beim Stand von 28:28 hatten die Görls den Ball. 24 Sekunden vor Schluss nahm Trainer Dirk Puschmann eine Auszeit. Die Ansage: Auf keinen Fall den Ball verlieren, der Angriff wurde abgesprochen. Das klappte auch super, Marzena Hochman wurde über die linke Seite freigespielt. „Sie springt in den Kreis und wird in der Luft gestoßen. Aus meiner Sicht ein klarer Siebenmeter plus zwei Minuten für die foulende Spielerin“, sagt Dirk Puschmann.
Die Gäste kamen so in Ballbesitz und nahmen ihrerseits sieben Sekunden vor Schluss eine Auszeit. Als dann Anne Neumann ihre Spielerin mit Ball festmachen konnte, ließ sie aus Sicht der Schiedsrichter wohl nicht schnell genug los. Das werteten die Schiris (weil es innerhalb der letzten 30 Spielsekunden passierte) als grobe Unsportlichkeit, stellten Anne Neumann mit Rot vom Feld und gaben Siebenmeter, den Veronika Bange mit der letzten Aktion des Spiels zum 29:28 verwandelte. Die Gastgeberinnen jubelten, die Görlitzerinnen konnte es nicht fassen. Ihr eigentlich gutes Spiel wurde nicht belohnt.
Trainer Puschmann wollte das Spiel und die aus seiner Sicht unglückliche Schiedsrichterleistung nicht auf diese letzte Spielminute beschränkt wissen. Seine Mannschaft hatte zwar den Start verschlafen (3:0/5.), das Spiel dann aber mit fünf Toren am Stück gedreht und fortan immer geführt, bis zum 13:13 zur Halbzeitpause. Das Bild änderte sich nach der Pause wenig. Bis zum 16:16 blieb es ausgeglichen, dann zogen die Görlitzerinnen bis auf 19:23 (46.) davon. „Immer, wenn wir weg waren, fielen Entscheidungen gegen uns. Izabela Rzeszotek durfte in der Abwehr gefühlt gar nichts machen. Sie selbst bekam eine gegnerische Hand dreimal ins Gesicht – ohne Strafe. Als Alexandra Kutnik ein Wischer passierte, musste sie natürlich gleich zwei Minuten runter.
Und so kam Niederndodeleben immer wieder heran“, ärgerte sich Puschmann. Die Gastgeberinnen gingen dank einer Fünf-Tore-Serie mit 24:23 in Führung, aber eine Görlitzer Auszeit brachte die erneute Wende: Vier Tore in Serie sorgen fünf Minuten vor Schluss für das 24:27. Aber dann lief alles gegen die Görls. Auch als sich Anne Neumann auf Rechtsaußen mit einer Körperdrehung durchsetzte und beim Wurf klar behindert wurde. „Mindestens Freiwurf, wenn nicht gar Siebenmeter. Aber es gab nichts, sondern den Tempogegenstoß und das Tor“, sagte Puschmann. Ganz am Ende stand diese bittere Niederlage, für die er seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen will. Am kommenden Sonnabend kommt nun Spitzenreiter HC Burgenland nach Görlitz.
Görls: Ressel, Waz – Rzeszotek (4), A. Neumann (4), Hochman (7), Kutnik (6/2), Klegrova, Eckhardt, C. Neumann (4), Blaszczyk (3)
SZ, 22.01.2024, Frank Thümmler