1. FrauenOberliga-Görls begraben die Titelhoffnungen

21. März 2023
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An Görls-Torfrau Natalia Tsvirko lag es nicht, dass die Görls auch in Apolda leer ausgingen. Sie war ein starker Rückhalt, hielt auch zwei Siebenmeter.
Archivfoto: H.-E. Friedrich

Es ist der Wurm drin: Die Oberliga-Handballerinnen des Görlitzer HC waren als Spitzenreiter in die Rückrunde gestartet. Aber nun, nach drei Niederlagen in Folge, müssen sie die Titelhoffnungen wohl endgültig begraben. Wusste man bei den vorherigen Pleiten beim TSV Niederndodelben und im Spitzenduell gegen den HC Burgenland noch um die Stärke des Gegners, ist die 32:31-Niederlage beim Vorletzten der Tabelle SG Apolda/Großschwabhausen eine einzige Enttäuschung. „Wir haben eine katastrophale erste Halbzeit gespielt, haben null Zugang zum Spiel gefunden und auch völlig hektisch agiert und in der Abwehr nicht das gemacht, was abgesprochen war“, sagt Trainer Dirk Puschmann. Die Gastgeberinnen witterten schnell eine unerhoffte Chance auf Punkte, und zogen früh davon. Puschmann nahm nach dem 8:3 (12.) eine erste Auszeit, nach dem 15:8 (25.) bereits eine zweite. Das alles aber fruchtete wenig. Die Gastgeberinnen zogen bis zum Seitenwechsel bis auf 19:12 davon. Natürlich fehlte Spielmacherin Anne Neumann, die nach einer Erkrankung zwar mit auf der Bank saß, aber nicht eingesetzt wurde, an allen Ecken und Enden. Dazu musste Abwehrspezialistin Dagmara Zychniewicz kurzfristig passen, und einige jüngere Spielerinnen, die gerade im Abiturstress stehen, haben die Reise nicht mit angetreten. Die Mannschaft muss derzeit jede Woche umgebaut werden. Aber trotzdem, so eine richtige Erklärung für diese erste Halbzeit hat Görls-Trainer Dirk Puschmann nicht: „Der Spielfluss ist in den letzten Wochen deutlich gebrochen, obwohl die Stimmung im Training gut war. Aber wenn es im Spiel nicht gleich läuft, dann lassen wir uns zu schnell negativ beeindrucken. Dazu kam, dass die Apoldaerinnen hart zugepackt haben, was dazu geführt hat, dass wir in bestimmte Lücken nicht mehr gegangen sind. Aber das ist der genau falsche Weg.“
In der Pause wurde relativ ruhig analysiert. Einige Umstellungen zur Pause zeigten Wirkung. Zwar misslang erneut der Start. Beim 22:13 (36.) war der höchste Rückstand erreicht und das Spiel schon fast verloren. Aber auf einmal lief es für die Görls. Hinten stand die Abwehr und machte Torfrau Natalia Tsvirko dicht, vorn fielen die Tore. Nach einem 7:0-Lauf war binnen sechs Minuten der Anschluss wieder hergestellt, in der 51. Minute erzielte Klara Klegrova die erste Görls-Führung zum 24:25 nach dem frühen 0:1. Aber das Momentum nutzen die Görls nicht aus, vergaben die Chance zur Zwei-Tore-Führung und mussten fortan zittern. Keine Mannschaft konnte sich absetzen.
Und die Görls erwiesen sich in der Schlussphase als nicht clever genug, verwarfen zwei Tempogegenstöße. Das Spiel entschied sich in den letzten beiden Minuten. Bei Fünf-gegen-Fünf musste Wiktoria Blaszczyk nach einem Foul mit Siebenmeter auf die Strafbank, durchaus umstritten. Danach fiel auch noch das 31:29 für die Gastgeberinnen 46 Sekunden vor Schluss. Aber die Görls kamen erst durch die „schnelle Mitte“ durch einen Treffer von Marzena Hochmann wieder heran, eroberten dann den Ball und trafen durch Klaudia Pirog 14 Sekunden vor Schluss zum 31:31-Ausgleich. Aber dann machte die erfahrene Marzena Hochmann den spielentscheidenden Fehler, berührte beim Anwurf die ausführende Spielerin, musste deshalb regelkonform mit einer Strafe vom Feld und es gab sofort Siebenmeter, den Apolda verwandelte, vier Sekunden vor Schluss.
Nach drei Niederlagen in Folge geht es jetzt für die Görls eher darum, die verbleibenden drei Spiele noch erhobenen Hauptes zu spielen. „Zurzeit kann offensichtlich fast Jeder Jeden schlagen. Wir werden alles geben und am Ende sehen, was herauskommt“, sagt Puschmann. Am kommenden Sonnabend ist das Spitzenteam aus Zwickau, die Bundesliga-Reserve in Görlitz zu Gast.

Görlitzer HC: Ressel, Tsvirko – , A. Neumann, Hochman (9), Pirog (2), Klegrova (7), Pechnig (3), C. Neumann (2), Blaszczyk (5), Dahm
(2), Girbig (1)

 

Quelle: Sächsische Zeitung, Lokalausgabe Görlitz & Umland | Erscheinungsdatum: 21.03.2023 I Frank Thümmler

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