Die Regionalliga-Handballerinnen des Görlitzer HC haben mit einem 27:26-Erfolg beim TuS Leipzig-Mockau den dritten Tabellenplatz erobert. Aber es war ein schweres Stück Arbeit, viel schwerer als erwartet. Die ersten Rückschläge gab es schon vor der Partie: Die Torschützenkönigin und Anführerin der Mannschaft Marzena Hochman musste erkrankt absagen, auch die erfahrene Kreisläuferin Claudia Neumann musste kurzfristig absagen. Viele Alternativen hatte Görls-Trainer Dirk Puschmann nicht. „Wir hatten dann eigentlich einen Plan und den auch ganz gut umgesetzt. Aber wir haben die Leipziger Torhüterin dann berühmt geschossen. Allein über den Kreis haben wir sechs Bälle weggeworfen“, sagt Puschmann. Als in den letzten Zehn Minuten vor der Pause bei den Görls im Angriff nichts mehr ging, zogen die Leipzigerinnen auf 14:8 davon. Puschmann forderte in der Pause ein schnelleres Spiel und wies auch auf die Schwächen der Torhüterin hin.
Mit Wiederanpfiff kämpften sich die Görlitzerinnen, nach und nach heran, im Angriff angeführt von der erneut starken Mathilde Thun (11 Tore) und der linken Rückraumspielerin Wiktoria Szymczak (7), die diesmal mehr Verantwortung nehmen musste und das auch tat. Beim 17:15 für Leipzig (39.) waren es nur noch zwei Tore, der Ausgleich wollte lange nicht gelingen, erst zehn Minuten später war es durch Mathilde Thun so weit, die kurz darauf auch für die 23:24-Führung für die Görls sorgte. Trotzdem blieb es eine enge Partie. „Die Leipzigerinnen hatten auch schon in den Spielen zuvor bis tief in die zweite Halbzeit mitgehalten und waren am Ende aber eingebrochen. Wir hofften natürlich auch darauf“, sagte Puschmann. So ganz entscheidend konnten sich die Görls aber nicht absetzen, obwohl Marie-Luisa Ressel eine viel bessere zweite Halbzeit spielte und die Gastgeberinnen in der entscheidenden Phase zwei Siebenmeter verwarfen (einer gehalten). Die Görls nutzen das, um auf 24:27 davonzuziehen. In den letzten viereinhalb Minuten aber gelang den Görlitzerinnen kein Treffer mehr, und zudem gab es auch noch eine Zwei-Minutenstrafe. Letztlich aber hielt die Abwehr stand, ließ den Ausgleich nicht mehr zu und spielte die letzten Sekunden mit eigenem Ballbesitz runter. „Wir haben diesmal nicht den Kopf verloren“, lobte Puschmann nach dem Spiel, erst recht, nachdem die Mannschaft noch am Dienstag wegen zu vieler gesundheitlicher Ausfälle nicht trainieren konnte. In einer Woche folgt das letzte Punktspiel des Jahres gegen Meißen. Da haben die Görls nach der Auftaktniederlage in Meißen etwas gutzumachen.
◾ Görlitzer HC: Ressel,– Rzeszotek (8), Bräuer (1), Thun (11/3), Puschmann (1), Töpert (2), Grasse, Arvai (1) , Eckhardt (1), Szymczak (7)
Sächsische Zeitung, 03.12.2024 Frank Thümmler
Fotos:
Video Damenstift Gorlicium: TuS Leipzig Mockau – GHC