1. FrauenPressemitteilungDer Aufstieg ist in dieser Saison noch nicht das Ziel

12. September 2025
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Wollen Görlitz in Mitteldeutschland erneut stark repräsentieren – die Handball-Görls. Am Sonntag beginnt die neue Saison mit einem Auswärtsspiel.

Die Görls behaupten sich schon über ein Jahrzehnt in der vierthöchsten deutschen Spielklasse. Personeller Umbruch und Verletzungsprobleme machen eine Prognose für die Saison aber schwierig. So starten die Görlitzer Handballerinnen in die Regionalliga.

Die Görls, die Handballerinnen aus Görlitz in der Regionalliga Mitteldeutschland, sind in der vergangenen Saison auf dem dritten Tabellenplatz gelandet. Nach einer insgesamt guten Spielzeit, in der sie auch die beiden Spitzenteams der Liga, den HC Leipzig II und den HC Burgenland, zu Hause bezwingen konnten. Die entscheidenden Punkte, um in den Titelkampf eingreifen zu können, ließen die Görlitzerinnen gegen andere Mannschaften liegen. Das deutet auf das Potenzial hin, das in dieser Mannschaft steckt.

Und jetzt, so könnte man meinen, wird die Vision, mit der der Görlitzer HC nach der Trennung von Koweg Görlitz an die Öffentlichkeit getreten war: „Wir wollen mittelfristig in die Bundesliga“ (gemeint ist die 2.), konkreter. Wer vor der am Wochenende beginnenden Saison nun eine Kampfansage des Trainers Dirk Puschmann, der in seine vierte Saison geht, erwartet, wird enttäuscht. „Die grundlegende Vision ist immer noch da. Aber dafür muss der Verein erst noch weiter wachsen und die Grundlagen dafür schaffen. Wir haben für diese Saison das Ziel Aufstieg noch nicht ausgegeben. Das Ziel heißt Platz fünf aufwärts.“

 

Mehr personeller Umbruch als erwartet

Ein Grund für die Zurückhaltung ist der erneute personelle Umbruch, der durch Verletzungsprobleme verschärft wird. Kreisläuferin Claudia Neumann wurde Richtung Berlin verabschiedet und wird vor allem im Mittelblock in der Abwehr fehlen. Mit Mathilde Thun ist das derzeit größte Talent des Vereins zum Zweitligisten nach Rödertal gewechselt und steht, anders als ursprünglich geplant, jetzt doch nicht mit einem Zweitspielrecht für die Görls zur Verfügung.

Und Rückraumspielerin Marzena Hochman hat sich in der Vorbereitung verletzt, wird mindestens in den ersten Wochen der Saison ausfallen. Damit fehlen den Görls zwei der drei besten Werferinnen der Vorsaison. Hochman war ligaweit zweitbeste Schützin, Thun zehntbeste. Mit Wiktoria Szymczak (Vereinswechsel) und dem Eigengewächs Charlotte Töpert (langzeitverletzt) stehen weitere Rückraumspielerinnen nicht zur Verfügung.

Wir haben fünf neue Spielerinnen in unseren Reihen, die natürlich erst integriert werden müssen“, sagt Puschmann. Geholt wurden zwei junge, ukrainische Linkshänderinnen, Yana und Alina Los, die Rechtsaußen und im rechten Rückraum spielen können, wobei die Rückraumspielerin aus einer Verletzung kommt und sicherlich noch etwas Zeit benötigt. Für den rechten Rückraum hat die 25-jährige Polin Weronika Hipner unterschrieben.

Dazu ist Dagmara Zychniewicz, die zuletzt viel Beachhandball gespielt hat, zurückgekehrt. Sie könnte die Rolle von Neumann übernehmen, vor allem in der Abwehr im Innenblock, aber auch offensiv am Kreis. Und mit Samantha Bambynek haben die Görls das Torhüterinnenproblem gelöst. Zuletzt, nach der Verletzung von Nicole Seidel, hing alles an Marie-Luisa Ressel. Jetzt haben die Görlitzerinnen für die erste Mannschaft und das Juniorteam fünf Torhüterinnen zur Verfügung. Insgesamt, so sieht es der Trainer, sei die Mannschaft breiter aufgestellt, wenn alle fit sind.

 

Das sind die Favoriten-Teams des Trainers

„Vom Aufstieg in dieser Saison zu träumen, ist noch ein Stück zu weit weg“, sagt Puschmann, der vor allem den Drittliga-Absteiger Markranstädt, der sofort wieder nach oben will, und den VfL Meißen, der sich mit Abgängen vom Zweitligisten aus Rödertal verstärkt hat, in der Liga als Favoriten sieht.

Dahinter seien der amtierende Vizemeister HC Burgenland, Leipzig-Mockau und der TSV Niederndodeleben, der sich mit den besten Spielerinnen des BSV Magdeburg verstärkt hat, einzuordnen. Mit diesen Mannschaften sieht Puschmann sein Team auf Augenhöhe. Vieles hänge davon ab, wie schnell seine Mannschaft auf Wettkampfniveau zusammenfinde.

Relativ schnell könnten auch die nachrückenden Spielerinnen aus dem Nachwuchs eine größere Rolle spielen, auch wenn Puschmann sie langsam an das Frauenniveau mit dem höheren Tempo und der größeren Härte heranführen will. Besonders Rückraumspielerin Anica Czarnowsky, die in der vergangenen Saison schon erste Spiele bei den Görls bestritten hat, traut er zu, in eine ähnliche Rolle wie Mathilde Thun zu wachsen.

„Sie ist technisch gut ausgebildet und kann auch taktisch schon clever spielen. Sie muss aber noch lernen, die Härte zu vertragen“, sagt der Trainer. Ganz neu aus dem eigenen Nachwuchs in den erweiterten Kader des Regionalligisten sind Marisa Olonczik, Samantha Edling und Charlotte Rothenburger aufgenommen worden.

 

Auftakt: Erst zwei Aufsteiger, dann zwei Top-Teams

Das Auftaktprogramm der Görls ist auf den ersten Blick leicht. Am Sonntag geht es zum Aufsteiger aus Sachsen-Anhalt nach Oebisfelde. Am Sonnabend drauf kommt der sächsische Aufsteiger MSV Dresden. Der erste Blick aber täuscht.

Gerade das erste Spiel bei einem frisch aufgestiegenen Gegner, mit der ganzen Euphorie im Rücken, ist immer nicht leicht. Und der MSV Dresden ist kein „normaler“ Aufsteiger. Die Dresdnerinnen haben den Durchmarsch durch die Sachsenliga geschafft und sich jetzt noch einmal kräftig verstärkt.

Es folgen zwei schwere Spiele in Niederndodeleben und zu Hause gegen Burgenland, bevor die Oktoberpause kommt und der Kader der Görls sich wieder füllen könnte. Sollte es bis dahin überragend gut laufen, blicken die Görls vielleicht doch weiter nach oben.

 

Das ist der Regionalliga-Kader des Görlitzer HC

Tor: Marie-Luisa Ressel (20), Nicole Seidel (32), Samantha Bambynek (neu/22) /// Feld: Anne Baabbouz (24), Yana Los (neu/19), Izabela Rzeszotek (32), Marzena Hochman (38), Dagmara Zychniewicz (29), Weronika Hipner (neu/25), Celina Bräuer (19), Anica Czarnowsky (16), Samantha Edling (neu/16), Alina Los (neu/20), Hannah Puschmann (10), Charlotte Töpert (18), Marisa Olonczik (neu/16), Laura Grasse (19), Jette Eckhardt (17), Charlotte Rothenburger (neu/16) /// Trainerteam: Dirk Puschmann (47, Trainer), Magdalena Rejfur (ML), Marcus Pelka (Physio)

Bericht: SZ Frank Thümmler 12.09.2025

Foto: H.-E. Friedrich

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