Mit einem kämpferisch starken Spiel gegen den ebenfalls in der Abstiegszone stehenden SG Apolda/Großschwabhausen holten sich die Frauen des Görlitzer HC den ersten Punkt in der MDOL und machten mit dem 28 : 28 einen ersten wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt.
Das Team um Trainer Jörg Adam ging hoch motiviert und optimistisch in diese Partie, um endlich die ersten Punkte zu holen und die Gäste aus Thüringen mit leeren Händen nach Hause zu schicken. Die GÖRLS wollten sich endlich belohnen – konnten sie doch letzte Woche schon ein wenig an den ersten Punkterfolg schnuppern. Heute sollte es gelingen und die Kehrtwende geschafft werden.
Doch es war auch allen durchaus bewusst, dass dies keine leichte Aufgabe werden würde, ging es doch für beide Mannschaften um wichtige Punkte im Abstiegskampf. Entsprechend nervös starteten unsere Damen und fanden in den ersten Minuten so gar nicht in ihr Spiel. Bereits nach 8 Minuten nahm Trainer Jörg Adam beim Spielstand von 1:6 die erste Auszeit um seine Spielerinnen mit einigen kleinen Hinweisen neu zu orientieren. In der Abwehr war man meist zu spät an der Gegenspielerin und im Angriff wurde neben dem ein oder anderen technischen Fehler zu viel – nicht konsequent zum Tor gegangen. In der Folge dann sahen die Zuschauer ein deutlich besseres Spiel der Görlitzerinnen, mit welchem sie sich kontinuierlich heran arbeiteten und den Rückstand immer weiter verkürzten. In die Halbzeitpause ging man dann mit einem 12:14 und einem optimistischen Blick in Richtung der 2. Halbzeit. Hier war in der Partie noch alles drin und es standen sicherlich allen weitere spannende 30 Spielminuten bevor.
Die GÖRLS starteten nach der Pause überzeugend in die zweite Spielhälfte. Bereits nach zwei Minuten schafften unsere Frauen den ersten Ausgleich in der Partie. In der weiteren Folge überzeugte unser Team und zeigte mit sehenswerten Treffern, temporeichen Angriffen und einer kämpferischen starken Abwehrarbeit, was wirklich in ihnen steckt und schafften bis zur 38. Minute dann sogar eine drei Tore Führung. Diese Begeisterung auf dem Spielfeld steckte auch das Publikum an, welche das Team weiter anfeuerten. Eine darauf folgende Auszeit der Gäste schien unser Handballdamen auch nicht zu stoppen, sogar in doppelter Unterzahl spielend, schafften wir es den 3 Tore Vorsprung (21:19 / 42.) weiterhin zu halten.
In den anschließenden Minuten jedoch fielen unsere GÖRLS in eine Spielphase mit Nervosität, vergebenen Torchancen und erneut zu vielen technischen Fehlern. Daraus resultierend ließ man die Gäste wieder ins Spiel kommen, so das in der 48. Minute der Ausgleich fiel. Erneut nahm Trainer Jörg Adam die Auszeit und versuchte seine Spielerinnen zu beruhigen. Doch nach Wiederanpfiff fiel dann der Führungstreffer der Thüringerinnen und weitere 2-Minuten Strafen gegen die GÖRLS sorgten dafür, dass in der 55. Minute die Gäste sogar wieder mit vier Toren führten. Man hätte meinen können, dass es das nun gewesen war mit den ersten Punkten für das Team.
In einer nochmaligen Auszeit von Trainer Jörg Adam fokussierte er seine Spielerinnen auf eine konzentrierte Spielweise, sprach noch einmal Mut zu weiterhin selbstbewusst und kämpferisch zu bleiben, und die sich bietenden Chancen zu nutzen. Die Mannschaft bäumte sich anschließend noch einmal auf, nach 9 Sekunden fiel der erste Treffer, und in den nächsten 75 Sekunden schafften sie es bis auf ein Tor wieder an die Gäste heran. Die Anspannung in der Halle war förmlich zu spüren – hier war noch nichts verloren. Mit unbändigen Kampf- und Teamgeist fiel in der letzten Minute des Spieles dann sogar doch noch der Ausgleich zum 28:28.
Eine letzte Auszeit der Gäste nutzte auch Jörg Adam, um seine Spielerinnen einzustellen, die Konzentration in der Deckung hoch zu halten, möglichst keine Fouls zu begehen und die Ruhe zu bewahren um keinen Torerfolg der Gäste zuzulassen. Wichtig war, den letzten Angriff der Thüringerinnen erfolgreich abzuwehren – sollte sich die Chance für einen Gegenangriff noch ergeben – diesen dann natürlich auch konzentriert zu nutzen. Dies ergab sich dann in den letzten Zügen des Spieles nicht mehr, aber ein Abwehrbollwerk verhinderte schließlich noch einen letzten Torerfolg der Gäste und damit sicherte sich unsere 1. Frauen endlich den ersten Ligapunkt, welcher anschließend wie ein Sieg von allen bejubelt wurde.
Freudestrahlend zog Trainer Jörg Adam nach diesen heißen Schlussminuten sein Resümee: „Ich bin so glücklich, das sich das Team heute endlich mit einem Punkt belohnt hat und ziehe den Hut vor dieser jungen Mannschaft. Nach diesem holprigen Start in das Spiel, die Aufholjagd in der ersten Halbzeit, die Übernahme der Führung dann später und dann nach dem kleinen Tief Mitte der zweiten Spielhälfte dann so zurück zu kommen – Respekt. Wir haben heute keinen Punkt verloren, sondern einen gewonnen, und dieser ist wie ein Sieg für uns. Schließlich ist der Großteil unserer Spielerinnen noch sehr jung, und sie spielen schließlich ihre erste Saison in der MDOL. Geführt von einer heute wieder ganz starken Anne Neumann, die wieder gefightet und das Team immer wieder angetrieben hat, war das ein wirklich gutes Spiel meiner Mannschaft, auch wenn es natürlich noch genug Baustellen im Spiel gibt, die es gilt weiter abzustellen. Aber mit der Moral, die sie heute gezeigt haben und diesen Teamgeist, da bin ich mir sicher – schaffen wir das.“
Die nächsten Punkte sind am kommenden Samstag, den 26.03.2022, im Visier, denn dann erwarten die GÖRLS um 18 Uhr in der Jahnhalle den SV Aufbau Altenburg, den derzeitigen 10. der Tabelle. Das Frauen-Team freut sich dann erneut in heimischer Halle wieder über jede Unterstützung durch die Fans und Zuschauer.
Görlitzer HC II: Marie-Luisa Ressel ,Michelle Barth, Anna-Maria Glatz (2), Gina Hamann, Felicitas Puschmann, Frieda Thiemann (5), Marzena Hochman (7), Clara Pechnig (3), Jenny Lindner, Anne Neumann (3), Wiktoria Blaszczyk (4), Johanna Girbig (3), Zuzanna Szramik(1)
7-Meter: 3/6:8/9, Zeitstrafen 6:5, Disqualifikation 0:1
Spielverlauf:
0:2 (2.), 1:6 (8.), 4:8 (11.), 8:9 (16.), 9:11 (21.), 11:12 (24.), 12:14 (30.), 14:14 (32.), 16:15 (35.), 19:16 (38.),
21:18 (42.), 22:22 (48.), 23:26 (53.), 24:28 (56.), 27:28 (58.), 28:28