Die Oberliga-Handballerinnen des Görlitzer HC haben im Kampf um einen Podestplatz einen weiteren Rückschlag erlitten. Beim Tabellenneunten HBV Jena setzte es eine unerwartete 29:27-Niederlage. Die Görls sind damit seit drei Spielen ohne Sieg.
„Das Spiel stand von vornherein unter keinem guten Stern. Anne Neumann fehlte krank, Izabela Rzeszotek war zwar mit, musste aber nach einer Zahn-OP passen. Und Klara Klegrova ging angeschlagen ins Spiel. Nach einer nicht optimalen Startphase musste dann, wie kurz zuvor auch eine Jenaer Spielerin, Marzena Hochman mit Rot vom Parkett. „Beide Rote Karten gab es, weil eine Gegnerin im Sprung geschubst wurde und das Gleichgewicht völlig verlor. Das entspricht den Regeln“, kommentiert Puschmann, dem damit aber die Rückraumspielerinnen ausgingen, zumal beim Foul der Jenaerin Alexandra Kutnik auch noch auf dem Rücken gelandet war, aber weitermachen konnte. Die Herausstellung von Marzena Hochman war für die Görls ein Schock. Der Spielfaden ging damit vollends verloren. Die verbliebenen Rückraumspielerinnen trafen bei der Wurfauswahl oft die falschen Entscheidungen. „Wenn wir Spielzüge gespielt haben, haben wir oft Lücken geschaffen, durch die wir dann brechen konnten. Manchmal haben wir diese Lücken dann aber auch nicht gesehen“, beschreibt der Trainer die Phase bis zum 20:16 (41.)für die Gastgeberinnen. Die Görls hatten aber eine Antwort. Im Angriff stellten sie auf zwei Kreisläuferinnen um und hatten damit Erfolg, sieben Minuten später führten die Görlitzerinnen plötzlich mit 23:24. Alles war drin. Aber in den letzten acht Minuten verloren die Görls das Spiel. Sie kassierten in dieer entscheidenden Spielphase noch vier (!) Zeitstrafen und konnten das letztendlich nicht kompensieren. „Eine davon war sicher berechtigt, bei den anderen schaue ich noch einmal im Video nach“, sagt Puschmann, der mit seinen Spielerinnen nach den Erfahrungen der letzten Spiele noch besprochen hatte, gerade am Spielende unnötige Strafen zu vermeiden. Jedenfalls war mit dieser Dauerunterzahl, zeitweise auch doppelter Unterzahl, die Niederlage nicht mehr abzuwenden. „Wir haben jetzt drei Wochen Zeit, das zu verarbeiten, und wollen uns dann aus unserer Minikrise wieder herauskämpfen“, sagt der Görls-Trainer.
Görlitzer HC: , Waz – Puschmann (1), Hochman (4/1), Pirog (1), Kutnik (7), Thun (1), Klegrova (4), C. Neumann (6/1), Zychniewicz (1), Vyshnevska (2/1)
SZ 06.02.2024 Frank Thümmler