Samantha Edling, erst 16 Jahre alt, zeigte gegen den HC Burgenland einen tollen Einstand bei den Görls und trug mit fünf Toren zur Aufholjagd bei.
Die Partie ist quasi schon verloren, als Görlitz aufdreht.
Dass dieses Spitzenspiel der Handball-Regionalliga zwischen dem Görlitzer HC und dem HC Burgenland noch einmal spannend werden könnte, glaubte nach der 40. Spielminute wohl kaum noch jemand in der Jahnsporthalle. Die Gäste führten zu diesem Zeitpunkt mit zehn Toren (15:25). Deren Trainer nahm eine Auszeit. Aber dies nutzten die Görls, die ab sofort eine tolle Aufholjagd starteten.
Zehn Minuten später waren es nur noch fünf Tore Unterschied (24:29). Wenn man die Torschützinnen dieser Phase nennt – Marisa Olonczik, Hannah Puschmann, Samantha Edling, davor und danach auch Jette Eckhardt – liest sich das wie eine U20-Auswahl der Gastgeberinnen, die unterstützt von der in dieser Phase wieder stärkeren Izabela Rzeszotek, für neue Hoffnung sorgten.
„Unsere junge Garde hat sich da wirklich reingeschmissen und ihre Chance genutzt“, sagt Görls-Trainer Dirk Puschmann. Und die Aufholjagd ging weiter. Beim 27:30 (54.) waren es nur noch drei Tore. Ärgerlich: Näher kamen die Görls erstmal nicht heran. „Wir sind da im Angriff wieder in alte Fehler verfallen, haben die Bälle verdattelt“, sagt Puschmann, der beim 28:32 (57.) noch eine Auszeit nahm.
Es folgten drei Treffer seiner Girls in kürzester Zeit. Als noch eine Minute zu spielen war, rief der Gästetrainer seine Spielerinnen zu sich. Tatsächlich gelang ihnen der entscheidende Treffer zum 30:32, bei dem Trainer Puschmann monierte, dass die Schützin wohl im Kreis stand. Aber das Tor zählte. Der Anschlusstreffer drei Sekunden vor Schluss brachte nichts mehr.
„Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren. Die Passqualität war eine Katastrophe. Wir mussten bei fast jedem Ball hinterher greifen. In der Abwehr hat die Zuordnung der Kreisspielerin nicht gestimmt. Wir haben auch noch oft zu schnell abgeschlossen“, sagt Puschmann. Die Gäste zogen vom 4:4 (5.) bis auf 8:19 (22.) davon. Auch eine Görlitzer Auszeit konnte diesen Lauf nicht stoppen.
Zudem kassierte Abwehrchefin Dagmara Zychniewicz schon früh ihre zweite Herausstellung. Puschmann reagierte und gab der Jugend mehr Einsatzzeit. Das Spiel der Görlitzerinnen wurde danach zwar besser, aber bis zur 40. Minute blieb es beim Zehn-Tore-Rückstand. „Wir haben bislang in allen Saisonspielen eine schwache erste Halbzeit gespielt, vielleicht müssen wir etwas an unserem Erwärmungsprogramm ändern“, sagt Puschmann, der zugleich die Moral in seiner Mannschaft lobt.
Und diesmal ganz besonders Debütantin Samantha Edling, die fünf Tore als Rückraumspielerin erzielte. „Sie hat unbekümmert ihr Tempo genutzt, ist ohne Angst in die Lücken gegangen und hat sicher den einen oder anderen blauen Fleck davongetragen. Wenn sie das weiter ausbauen kann, kann sie eine ganz wichtige Spielerin für uns werden“, sagt der Trainer. Das nächste Spiel folgt in drei Wochen in Chemnitz.
Bericht: SZ Frank Thümmler 07.10.2025
Foto: H.-E. Friedrich