Das Auftaktspiel der Meisterschaftssaison 2021/22 endete für den erst im März dieses Jahres gegründeten Görlitzer HC mit einer Heimniederlage – das Team von Trainer Jörg Adam verlor gegen den Dessau‐Roßlauer HV 06 mit 21:24 (10:13).
Beide Teams starteten kampfstark – von den ersten sechs Toren der Partie wurden fünf durch Strafwürfe erzielt. Die GÖRLS belohnten sich dafür mit dem 3:2 in der sechsten Spielminute. Leider war es aber auch die letzte Führung im Spiel. Und die Gastgeberinnen zahlten dafür einen hohen Preis ‐ ihre Führungsspielerin Katarina Raspudic musste in der dritten Spielminute knieverletzt vom Feld getragen werden. Für sie kam die Siebzehnjährige Gina Hamann und sie erzielte auch rasch ein Tor, allerdings lag Görlitz da schon 3:6 zurück. Hoffnung keimte bei den GÖRLS vor der Pause noch einmal auf, als sich Leonie Dahm zweimal hintereinander in die Torschützenliste eintrug und damit bewies, dass die GÖRLS auch aus dem Rückraum Gefahr entwickeln können. Erst erzielte sie den Anschlusstreffer zum 8:9 und kurz darauf traf sie spektakulär zum 9:11. Zur Bilanz der ersten Halbzeit gehört aber auch: Die Schiedsrichter belohnten die Gäste mit sieben Strafwürfen (sechs verwandelt), die GÖRLS nur mit drei – Johanna Girbig verwandelte alle.
Nach der Pause kehrte Katarina Raspudic trotz Verletzung aufs Spielfeld zurück, doch den GÖRLS gelang zunächst dennoch nicht viel. Die Gäste zogen in der 37. Minute (10:16) auf sechs Tore davon und das Spiel schien entschieden. Diesen Vorsprung auszubauen, gelang ihnen aber nicht. Das 14:18 (41.) durch Leonie Dahm veranlasste Gästetrainer Thomas Kirschstein, seine zweite Auszeit zu nehmen. Die wirkte auf sein Team zunächst positiv – 14:19 (43.), doch vier Minuten später starteten die GÖRLS eine Aufholjagd. Innerhalb von knapp fünf Minuten verkürzten sie auf 18:19 und zwangen Kirschstein in der 52. Minute zur letzten Auszeit. Die Gäste waren mit ihren Kräften am Ende und die GÖRLS hatten die reelle Chance das Spiel zu drehen. Doch das gelang den noch unerfahrenen Gastgeberinnen (sechs Jugendliche) nicht – im Übereifer vergaben sie zu viele Chancen.
Trainer Jörg Adam konnte dennoch zufrieden sein. „Ich gehe positiv aus der Partie und freue mich darauf, in den nächsten Wochen unsere Probleme abzustellen. Wir haben versucht dem Gegner die Luft wegzurennen und bewiesen, dass wir das können. Selbst den Ausfall einer Führungsspielerin konnten wir mit einer Jugendlichen relativ gut kompensieren“. Spielführerin Anne Neumann sah es ebenso: „Heute hat die Cleverness gesiegt und nicht der Sturmlauf, gerade unsere Aufholjagd lässt uns aber optimistisch in die Zukunft blicken“.
Ihr zweites Meisterschaftsspiel bestreiten die GÖRLS am kommenden Sonntag bei Aktivist Gräfenhainichen.
Görlitzer HC: Michelle Barth, Marie‐Luisa Ressel; Johanna Girbig (4/4), Leonie Dahm (3), Gina Hamann (3), Gabrijela Skrbin (3), Anne Neumann (3), Katarina Raspudic (2), Wiktoria Blaszczyk (1),
Dominika Podsiadlo (1), Clara Pechnig (1), Frieda Thiemann, Celina Schramm, Felicitas Puschmann, Paula Gotal, Dagmara Zychniewicz
Dessau‐Roßlauer HV: Laura Wolf; Luisa Wolf (8/6), Ann‐Christin König (5), Lisa Schwenger (5), Sabina Krüger (3), Isabell Janze (2), Christina Müller‐Wendling (1), Lisa Stenke, Henriette Kheddi, Chistina Thiele
Schiedsrichter: Ray Hanschke/Ralph Tacke (beide HSV Weinböhla), Zuschauer: 200
Zeitstrafen: 9:5 Min., Disqu.: 0:0, Siebenmeter: 4/4:6/8
Spielverlauf: 3:3 (7.), 3:6 (9.), 5:6 (12.), 5:8 (15.), 8:9 (21.), 8:11 (23.), 9:12 (25.), 10:13 – 10:16 (37.), 12:17 (40.), 14:19 (43.), 15:19 (47.), 18:19 (52.), 18:21 (54.), 21:24
Fotos: Gert Richter